Freiwilliges Engagement auf internationaler Ebene

Freiwilliges Engagement ist ein wirksames Instrument, um sich den Herausforderungen in der Entwicklungsarbeit stellen zu können. Freiwillige Tätigkeiten im Bereich der Entwicklungshilfe können zu einem Wandel und zur Beschleunigung in der Entwicklungszusammenarbeit führen. Durch ehrenamtliche Aktivitäten profitieren sowohl die Gesellschaft als auch der/die Einzelne. Studien zeigen, dass es durch die Einbindung freiwilliger Helfer/innen in gesellschaftliche Strukturen zur Stärkung von Vertrauen sowie zu Solidarität und sozialer Gegenseitigkeit unter Bürger/innen kommt und, dass freiwilliges Engagement einen positiven Wert für das Zusammenleben in einer Gesellschaft darstellt.

United Nations Volunteers Programme

Das United Nations Volunteers Programme (UNV) ist eine Organisation der Vereinten Nationen, die weltweit durch die Koordination, Organisation und Mobilisierung von freiwilliger Tätigkeit zur Friedens- und Entwicklungsarbeit beiträgt. Mit Sitz in Bonn, Deutschland, ist UNV jedes Jahr in rund 130 Ländern aktiv, arbeitet mit Feldeinheiten in 86 Ländern und wird weltweit durch die Büros des United Nations Developement Programme (UNDP) vertreten.

Jährlich werden mehr als 7.700 freiwillige HelferInnen durch den Service von UNV mobilisiert. Dabei kommen 80 Prozent der freiwillig Engagierten aus Entwicklungsländern und mehr als 30 Prozent sind in ihren Heimatländern freiwillig aktiv. Es wird dabei geholfen, lokale und nationale Wahlen zu organisieren und eine große Anzahl von friedenserhaltenden und humanitären Projekten unterstützt. Ehrenamtliche HelferInnen der UNV umfassen ein Drittel aller internationalen Zivilisten, die in UN-Friedensoperationen eingebunden sind.

Europäische Union

Die Europäische Union und insbesondere der europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss beschäftigen sich, ausgehend von den Zielen der Vereinten Nationen, mit den Auswirkungen der Freiwilligenarbeit auf die europäische Gesellschaft und widmen sich der Anerkennung und Förderung von Freiwilligenarbeit auf EU- sowie auf nationaler Ebene.  Der Rat der Europäischen Union hat mit Entscheidung vom 27. November 2009 das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerbeteiligung für 2011 ausgerufen. Die Förderung einer aktiven Bürgerbeteiligung stellt ein zentrales Element bei der Förderung des Zusammenhalts und der Entwicklung der Demokratie dar. Das Europäische Jahr trug dazu bei, die Freiwilligentätigkeit als eine der wesentlichen Dimensionen der aktiven Bürgerbeteiligung und der Demokratie ins Bewusstsein zu rücken, da sie europäische Werte wie Solidarität und Nichtdiskriminierung in die Tat umsetzt und damit einen Beitrag zur harmonischen Entwicklung europäischer Gesellschaften leistet. Die Kommission arbeitet auch daran, freiwilliges Engagement für junge Menschen attraktiv zu machen und fördert freiwilliges Engagement insbesondere über die Grenzen hinweg. Der Europäische Solidaritätskorps ist hierfür wohl das bekannteste Programm. Er hilft und unterstützt junge Menschen, die an grenzüberschreitenden freiwilligen Aktivitäten teilnehmen wollen.