Einführung in die Forschungsprojekte zur Unterstützung des freiwilligen Engagements

Freiwilliges Engagement spielt eine zentrale Rolle in der Gesellschaft Österreichs und ist unverzichtbar für das reibungslose Funktionieren vieler sozialer und gemeinnütziger Bereiche. Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz setzt sich aktiv dafür ein, diese wertvolle Arbeit zu fördern und zu stärken. Zu diesem Zweck werden verschiedene Forschungsprojekte initiiert, die darauf abzielen, die Freiwilligenarbeit in Österreich bestmöglich zu unterstützen. Diese Projekte werden im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogramms KIRAS durch das Bundesministerium für Finanzen und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördert.

CI Volunteer (2022 – 2025)

CI-Volunteer:

Digitale Infrastruktur zur Förderung und Sichtbarmachung von freiwilligem Engagement

Motivation:

Freiwilliges Engagement spielt eine zentrale Rolle in der Gesellschaft Österreichs und ist unverzichtbar für das reibungslose Funktionieren vieler sozialer und gemeinnütziger Bereiche. Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz setzt sich aktiv dafür ein, diese wertvolle Arbeit zu fördern und zu stärken. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Forschungsprojekte initiiert, die darauf abzielen, die Freiwilligenarbeit in Österreich bestmöglich zu unterstützen. Diese Projekte werden im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogramms KIRAS durch das Bundesministerium für Finanzen und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördert.

Zielsetzung:

Im Rahmen des Forschungsprojekts „CIvolunteer“ entsteht eine digitale Plattform, die freiwilliges Engagement zielgerichtet und kompetenz-basiert bündelt. Über eine sogenannte „Goalification-App“ können individuelle Zielsetzungen, vorhandene Kompetenzen sowie zeitliche und örtliche Verfügbarkeiten flexibel angegeben werden. Daraufhin werden den Freiwilligen adäquate Freiwilligentätigkeiten NPO-übergreifend vorgeschlagen, sowie Zielerreichungs-Fortschritt und -Erfüllung durch „spielerische“ sog. digitale „Gamification-Elemente“ unterstützt. Komplettiert wird dies durch Mechanismen zur „digitalen Wertschätzung“, sprich der Ausstellung sowie interaktiven Analyse zertifizierter Nachweise des Engagements für bzw. durch die Freiwilligen.

Technologie:

Kernbestandteile dieser Plattform sind neben der „Goalification-App“ insbesondere KI/LLM-basierte Mechanismen, um einerseits Anforderungs-adäquate Freiwilligentätigkeiten vorzuschlagen und um andererseits aus diesen Tätigkeiten automatisiert Kompetenzen zu extrahieren, die Freiwillige durch ihr Engagement sammeln konnten. Für die Speicherung erlangter Kompetenzen und ausgeführter Tätigkeiten in Form zertifizierter und verifizierbarer Nachweise, wird ein EU-Standard-basierter Kompetenz- und Tätigkeitskatalog verwendet (ESCO) sowie ein EBSI-EU-Standard-basiertes Wallet, wodurch eine Integration in zukünftige EU-Wallets ermöglicht wird. Um die Plattform auch für Subsysteme und Partnerdienste nutzbar zu machen, werden eine digitale OAuth-Authentifizierung-basierte FreiwilligenID („Login mit meinem Freiwilligenpass“) entwickelt, sowie Schnittstellen für den Datenaustausch mit existierenden Freiwilligenmanagementsystemen von NPOs bereitgestellt. Als Standard-Austauschformat wird JSON-LD des World Wide Web Consortiums (W3C) verwendet.

Konsortium:

„CIvolunteer“ wird von einem interdisziplinären Konsortium getragen, das fundierte wissenschaftliche informatische und gestalterische Expertise mit anwendungsspezifischer Technologieerfahrung, sowie der qualifizierten Perspektive auf Freiwillige und Freiwilligenorganisationen zusammenführt.

CERTIFIER (2023 – 2025)

CERTIFIER:

Digitale Kompetenznachweise zur Steigerung der Krisenfestigkeit

Motivation:

In Krisen- und Katastrophensituationen ist die Hilfe von freiwilligen Helfer:innen aus der Zivilbevölkerung von entscheidender Bedeutung. Diese informellen Helfer:innen sind Menschen, die nicht Teil offizieller Organisationen wie Feuerwehr oder Rettungsdiensten sind, aber dennoch bereit sind, in Notfällen zu helfen. Leider werden sie oft nur für einfache Aufgaben eingesetzt, die nicht ihrem vollen Potenzial entsprechen. Angesichts der steigenden Häufigkeit und Schwere von Krisen – verursacht durch den Klimawandel (z. B. Hochwasser, Brände) oder geopolitische Instabilität (z. B. Kriegsflüchtlinge) – ist eine verstärkte Unterstützung durch die Bevölkerung unabdingbar.

Zielsetzung:

Mit CERTIFIER soll ein System geschaffen werden, das den Zugang zur Zivilbevölkerung auf Basis von individuellen Kompetenzen vereinfacht. So können in Notlagen schnell die richtigen freiwilligen Helfer:innen identifiziert und effizient eingesetzt werden, um eine bessere Krisenbewältigung zu gewährleisten.

Technologie:

Durch den Einsatz von digitalen Kompetenznachweisen und KI-gestützten Systemen können Einsatzkräfte sicher und effizient auf die Fähigkeiten der freiwilligen Helfer:innen zugreifen. Diese Technologien ermöglichen eine schnelle und präzise Zuordnung von Helfer:innen zu Aufgaben, die ihrem tatsächlichen Können entsprechen, und tragen so dazu bei, die Krisenbewältigung zu verbessern und die Zufriedenheit freiwilliger Helfer:innen zu steigern.

Konsortium:

Das Projekt wird von einem engagierten Konsortium von Partnern getragen, die ihre Expertise in den Bereichen Technologie, Krisenmanagement und Governance zusammenbringen, um dieses wichtige System zu entwickeln.

Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz verfolgt mit seiner Förderpolitik das Ziel, das freiwillige Engagement in Österreich nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Die Vision ist ein modernes, vernetztes und anerkanntes System zur Unterstützung des Freiwilligenmanagements, das den gesellschaftlichen Mehrwert freiwilliger Arbeit sichtbar macht und ihre Wirkung gezielt unterstützt.

Im Rahmen der Freiwilligenstrategie 2023 setzt das Sozialministerium einen besonderen Schwerpunkt auf die Digitalisierung, Professionalisierung und grenzüberschreitende Anschlussfähigkeit des freiwilligen Engagements, allen voran im Katastropheneinsatz sowie beim Schutz der kritischen Infrastruktur. Neue Herausforderungen wie Unwetter- und Klimaereignisse, steigende Migrationsbewegungen und soziale Brennpunkte haben die Notwendigkeit und Bedeutung von freiwilligem Engagement den letzten Jahren deutlich gemacht.

Ein zentrales Instrument zur Unterstützung dieser Entwicklung ist der Digitale Freiwilligenpass. Er soll Organisationen wie auch Freiwilligen selbst helfen, Herausforderungen effektiv zu bewältigen – sei es in der Peripherie eines Hochwassergebiets, wo neben den Blaulichtorganisationen auch spontane Helfer:innen gebraucht werden, oder mitten im Geschehen bei Hilfsaktionen für geflüchtete Menschen.

Gemeinsam mit unseren Projektpartnern arbeitet das Sozialministerium an Lösungen, die freiwilliges Engagement im Alltag wie im Krisenfall professionell unterstützen, vernetzen und sichtbar machen. Dabei leisten die aktuellen Projekte einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der Freiwilligenarbeit in Österreich und zur europäischen Anschlussfähigkeit.