Menschenrechte älterer Menschen

Menschenrechts-Lücken | COVID-19 | Rechte älterer Frauen

Am 10.12.2021 ist der Internationale Tag der Menschenrechte. In Vorbereitung dazu organisieren wir einen Workshop zu „Menschenrechte älterer Menschen“ mit der unabhängigen UN-Expertin Dr.in Claudia Mahler. Eine Einladung dazu finden Sie hier im Anhang.

Wann: 09.12.2021 – 14:00 bis 18:00 Uhr

Wo: Sozialministerium, Stubenring 1, 1010 Wien

Themenschwerpunkte sind die beiden UN Menschenrechtsberichte:

  • „Impact of the coronavirus disease (COVID-19) on the enjoyment of all human rights by older persons”
  • “The human rights of older women: the intersection between ageing and gender“

Im Anschluss haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, sich im informellen Rahmen, mit Frau Dr.in Mahler zu vernetzen und offene Fragen zu besprechen.

Der Workshop findet in deutscher Sprache statt und es gilt die 2G Regel!

Anmeldung bis 26. November 2021 unter christoph.angster@sozialministerium.at

Wir würden uns freuen, Sie beim Workshop begrüßen und mit Ihnen Fragen rund um das Thema Menschenrechte älterer Menschen diskutieren zu dürfen.

Dr.in Claudia Mahler

Seit 1. Mai 2020 hat die Österreicherin Claudia Mahler das Mandat als „Unabhängigen Expertin für die Wahrnehmung aller Menschenrechte durch ältere
Menschen“ inne. Frau Mahler ist seit 2010 eine leitende Forscherin am Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR) im Bereich der wirtschaftlichen,
sozialen und kulturellen Rechte. Vor ihrer Tätigkeit am DIMR forschte Frau Mahler am Menschenrechtszentrum der Universität Potsdam und war als Beraterin
für das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte in Genf tätig.

Dokumente und Vorbereitungsunterlagen

Einladung zum Workshop mit Programm

PDF

PDF Datei: 650 KB
Umfang: 2 Seiten

Normativen Standards im internationalen Menschenrecht in Bezug auf ältere Menschen

Arbeitspapier des Büros der Hochkommissarin für Menschenrechte März 2021 (Aktualisierung der 2012 durchgeführten analytischen Ergebnisstudie)

Dieses Arbeitspapier, das vom Büro der Hochkommissarin für Menschenrechte (OHCHR) erstellt wurde, enthält eine Aktualisierung des Analytischen Ergebnispapiers von 2012 zu den normativen Standards im internationalen Recht in Bezug auf ältere Menschen, die vom OHCHR bei der dritten Arbeitssitzung der Offenen Arbeitsgruppe Alter im August 2012 vorgelegt wurde.

In diesem analytischen Fortschrittsbericht wird die Frage nach der Angemessenheit des normativen Rahmens des internationalen Menschenrechtssystems und seiner Umsetzungsmechanismen für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte älterer Menschen weiter untersucht. Es wird dies vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie betrachtet, die für ältere Menschen einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung ihrer Menschenrechte hatte.

Der Bericht berücksichtigt insbesondere die Erkenntnisse, die in den Sitzungen der offenen Arbeitsgruppe Alter seit 2012 gewonnen wurden (insbesondere in ihrer achten, neunten und zehnten Sitzung, abgehalten zwischen 2017 und 2019), ferner aus der Arbeit der unabhängigen Expertin zur Wahrnehmung der Rechte älterer Menschen und anderer UN- und regionaler Menschenrechtsmechanismen, sowie aus den Berichten älterer Menschen und ihrer Vertretungsorganisationen, nationalen Menschenrechtsorganisationen und anderer Interessensgruppen, die der Offenen Arbeitsgruppe Alter übermittelt wurden.

Die Ergebnisse dieser Aktualisierung stimmen mit den Schlussfolgerungen des Analytischen Ergebnispapiers von 2012 überein. Seit der Erstellung dieser Studie hat es auf regionaler Ebene bedeutende normative Entwicklungen in Bezug auf die Menschenrechte älterer Menschen gegeben. Auf internationaler Ebene bietet der bestehende Menschenrechtsrahmen jedoch weiterhin eine fragmentierte und inkonsistente Abdeckung der Menschenrechte älterer Menschen in Gesetz und Praxis. Darüber hinaus war die Beschäftigung internationaler Menschenrechtsmechanismen mit den Menschenrechten älterer Menschen nicht systematisch, kohärent oder nachhaltig. Das Fehlen eines eigenen normativen Instruments zu diesem Thema und die konzeptionellen Grenzen der bestehenden Instrumente scheinen ein wesentlicher Faktor zu sein, der zu diesen Mängeln beiträgt. Die Verabschiedung eines solchen Instruments wäre ein effektiver Weg, um größere Veränderungen im Verständnis und im Schutz der Menschenrechte älterer Menschen herbeizuführen. Dies trägt zu Änderungen in Gesetz und Praxis auf nationaler Ebene bei, die erforderlich sind, um ältere Menschen in den vollen Genuss ihrer Menschenrechte kommen zu lassen.

PDF Datei: 924 KB
Umfang: 59 Seiten

Impact of the coronavirus disease (COVID-19) on the enjoyment of all human rights by older persons

UN-Bericht – A/75/205

Im vorliegenden Bericht untersucht die Unabhängige Expertin für die Wahrnehmung aller Menschenrechte durch ältere Menschen, Claudia Mahler, die Auswirkungen der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) auf den Genuss aller Menschenrechte durch ältere Menschen. Die COVID-19-Pandemie hat ein Schlaglicht auf die Herausforderungen beim Schutz der Menschenrechte älterer Menschen in Gesellschaften auf der ganzen Welt geworfen. Obwohl sich die Infektion bei Menschen jeden Alters ausbreitet, haben ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen ein höheres Risiko, an COVID-19 zu erkranken und zu sterben. Bei symptomatischen Personen in ihren Siebzigern ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie stationär behandelt werden müssen, 20-mal höher als bei jungen Erwachsenen, und die Sterblichkeitsraten deuten auf einen deutlichen Anstieg des Risikos nach dem 60. Lebensjahr hin, mit zunehmend schlechteren Aussichten im höheren Alter. Da sich die Pandemie in den Entwicklungsländern ausbreitet, können sich auch die Bedürfnisse älterer Menschen unterscheiden, und schwere Krankheiten und die Sterblichkeitsrate bei älteren Menschen können noch weiter ansteigen, wenn die anfälligen Gesundheits- und Sozialsysteme überfordert sind. Die Auswirkungen auf ältere Menschen haben weitreichendere Konsequenzen, da längere Lockdowns das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen älterer Menschen beeinträchtigen, insbesondere derjenigen, die allein leben.

Um einen menschenrechtsbasierten Ansatz für ältere Menschen im Kontext von COVID-19 zugrunde legen zu können, besteht weiterhin ein dringender Bedarf an aufgeschlüsselten Daten, der im Mittelpunkt des thematischen Berichts der ehemaligen Unabhängigen Expertin an den Menschenrechtsrat (A/HRC/45/14) stand. Dieser Bedarf wird auch weiterhin bestehen, während die Staaten die Prävention und die laufende Reaktion auf die Ausbreitung der Pandemie in Angriff nehmen.

PDF Datei: 405 KB
Umfang: 26 Seiten

The human rights of older women: the intersection between ageing and gender

UN-Bericht – A/76/157

In the present report, the Independent Expert on the enjoyment of all human rights by older persons, Claudia Mahler, unpacks the gendered effects of ageing with a focus on the key human rights challenges and concerns of older women. The coronavirus disease (COVID-19) pandemic exacerbated gender-based discrimination and inequalities, while also putting the enjoyment of all human rights by older persons into the spotlight. Generally, less attention has been paid to the intersection between ageing and gender, although women form the majority of older persons worldwide, especially among the oldest age categories. Women do not experience ageing in the same way as men, and their situation is also considerably influenced by other intersectional factors. Their opportunities to take full advantage of increased longevity are limited by gendered disadvantages accumulated throughout the life course and compounded by ageist stereotypes and age discrimination. The report underlines the active roles and vital participation of older women in our communities and societies.

The Independent Expert sets out recommendations addressed to States in order to ensure that older women are able to exercise their human rights and live in dignity. She calls on all relevant stakeholders to place greater focus on the intersection between ageing and gender, including in data collection, research and analysis, and to give more visibility to older women in human rights frameworks and mechanisms.

PDF Datei: 361 KB
Umfang: 22 Seiten